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Über Schokoladeneier und Osterlamm
Jedes Jahr an Ostern feiern viele Länder und Kulturen das gleiche Fest aus dem gleichen Anlass. Für uns Deutsche heißt Ostern zumeist: Spaß und Ostereier suchen für die Kinder und dezentes Heckmeck für die Eltern, da Oma Gudrun und Opa Gerd und auch Tante Susanne und Onkel Herbert zu den Feiertagen besucht werden wollen.
Ob zu einem Osterfrühstück, einem Kaffeekränzchen, zum Grillen oder dem großen Osterfeuer, die Familie kommt zusammen.
Und doch unterscheiden sich die Länder in der Art des Zelebrierens und besonders in Italien wird mit anderen Bräuchen als in Deutschland gefeiert. Denn Ostern (ital.: Pasqua) ist in Italien eine der wichtigsten Feierlichkeiten des Jahres.
Am Karfreitag, welcher in Italien kein Feiertag ist, finden abends Pozessionen statt, bei denen die schweigenden Menschen den Weg des Kirchenkreuzes verfolgen, welches zur Erinnerung an den Leidensweg Jesu durch die Straßen getragen wird.
Etwas feierlicher geht es an diesem Tag im toskanischen Grassina bei Florenz zu, hier gibt es Darstellungen der Christuspassion, bei denen hunderte Menschen in antiken Roben durch die Straßen ziehen und am Ziel Ihrer Wanderung, dem Kalvarienberg, schauspielern und Szenen aus der Zeit vor Jesu Geburt inszenieren.
Der wohl interessanteste und kalorienhaltigste Osterbrauch findet allerdings in Castiglione im Latium statt. Hier findet alljährlich ein Wettbewerb um das größte Schokoladenei statt. Der Platz ist voll von Menschen, die ein riesiges Schokoei bewundern und nie enttäuscht werden, da die örtliche Schokoladenfabrik Santori das Ei jedes Jahr größer werden lässt und das fertige Ei schon mal einen Umfang von mehr als 2,50 Meter haben kann. Ein Traum in jedem Kinderauge und auch für so manchen Erwachsenen. Anschließend wird die Schokolade kostenlos auf der Piazza verteilt und die Festlichkeit bei einem gemeinsamen Mittagessen mit vielen hundert Menschen zelebriert.
Mit „Familie und Freunden“ wird in Italien dieser Tage groß und mit Freudenfunken gefeiert. So kommt es, dass das gemeinsame Mittagessen nach der Ostermesse meist mehrere Stunden dauert, während man zusammenkommt, sich austauscht und amüsiert.Nach einem ausgiebigen, mehrgängigen Mahl, welches bespielweise auch das in Deutschland bekannte Osterlamm beinhaltet, gibt es als krönenden Abschluss die „Colomba pasquale“, ein Hefekuchen, der in Form einer Taube (als Symbol für Jesus) gebacken und mit Mandeln oder auch Rosinen dekoriert wird.
Beim „Pasquatta“ (das kleine Ostern) bricht die ganze Familie am Ostermontag auf, um mit vollgepackten Vorratskörbchen, Klappstühlen und Decken einen Ausflug ins Freie zu unternehmen und ein gemeinsames Picknick abzuhalten.
Unerlässlich für diese Tradition ist die „Torta di Pasquetta“, ein herzhaftes Küchlein aus Blätterteig, gekochten Eiern, Ricotta und Spinat, der warm oder kalt schmeckt.
Am Abend lässt man die Festlichkeiten gemütlich ausklingen und entspannt…und verdaut.
Doch egal, welche Festlichkeit ansteht, welche Bräuche und Traditionen es gibt, die Hauptsache ist, es wird mit Freunden, Verwandten und Menschen, die man liebt gefeiert.
Buona Pasqua!