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Gerichte der süditalienischen Küche
2019-10-04 13:40

Gerichte der süditalienischen Küche

Wenn man über die italienische Küche spricht, ist sofort von Pasta und Pizza die Rede. Doch es gibt gravierende Unterschiede zwischen der Küche in Nord-, Süd- und Mittelitalien. Jede Region in Italien beansprucht verschiedene Gerichte für sich. So liegt der Ursprung der Gnocchi in Venetien in Norditalien. Die Pizza hingegen stammt aus Neapel, dem Süden Italiens. Da, wo die Adria auf das Mittelmeer trifft, warten mindestens ebenso viele Spezialitäten, wie im jeweiligen Rest des Landes. Apulien, beispielsweise ist die hügelige süditalienische Region, oft bedeckt mit weißen Häusern die man von Postkarten kennt und besitzt eine hunderte kilometerlange Küste am Mittelmeer. Hier ist das Olivenöl heimisch. Es wird als das grüne Gold bezeichnet und stellt mit 200.000 Tonnen jährlich die wichtigste Produktionsstätte für Olivenöl in Italien. Auch das Weizenmehl soll hier seinen Ursprung haben. In der EU ist Italien der größte Produzent von Weizen und trägt die Hälfte zur europaweiten Produktion bei. Auch Burrata Mozzarella, Orrechiette Nudeln sowie geräucherter Scarmorza kommen original nur aus Süditalien, wo die Sonne am häufigsten scheint.

Sardinien und Sizilien

Die eigenständigen Regionen in Süditalien beweisen immer wieder ihren eigenen Charakter. Die eigene Identität, die diese beiden Inseln ausstrahlen, gibt es so kein zweites Mal in Italien. Das macht sich auch in der Küche bemerkbar. Dabei überrascht in erster Linie, dass hier, nicht wie erwartet für eine Insel, viel Fisch oder Krustentiere auf dem Speiseplan stehen, sondern viel Fleisch, Gewürze und verschiedene Käsesorten. Beeinflusst wurde die Küche dabei maßgeblich vom Landesinneren. Auf Sardinien zählen Ricotta, Pecorino und Fiore Sardo zum Aushängeschild. Sizilien hingegen definiert sich durch eine abwechslungsreiche Küche. Caponata ist ein leichtes Sommeressen und ist vergleichbar mit Ratatouille aus Frankreich. Auch Arancini sind aus dem Süden nicht wegzudenken. Die frittierten Reisbällchen sind eine Art Vorspeise und besonders beliebt. Ein weiterer Klassiker ist die Haselnusspesto.

Der Norden ist reich, der Süden ist arm

Der Norden Italiens galt schon immer als der reichste Teil Italiens. Der Süden hingegen stellt immer noch den ärmeren Teil dar. Während im Süden zumeist Lamm, Geflügel sowie Fisch auf den Tisch kam, verzehrte der Norden Italiens vor allem Rinder- und Schweinefleisch. Die Mahlzeiten waren raffinierter, üppiger und meist mit einem größeren Aufwand verbunden. Der Süden war da etwas einfacher gestrickt. Doch macht genau dieser Unterschiede die italienische Küche nicht so viel interessanter und wertvoller? Am Ende entscheidet der Geschmack. Und dieser wird in Italien quasi alle 100 Kilometer erneut auf die Probe gestellt.

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